NaturwalD

Klimaresistent 90%
Biodiversität 100%
Artenvielfalt 100%
Ökologisch 100%
Erholungsfaktor 100%

N A T U R W A L D

Gemeinsam den Naturwald für morgen gestalten.

Die heißen und niederschlagsarmen Sommer der letzten Jahre, haben auch auf der Schwäbischen Alb zu ungewöhnlich vielen Trockenschäden geführt.

Bereits seit den 80er Jahren wurden Fichten-Monokulturen als sehr kritisch betrachtet, doch in der konventionellen Forstwirtschaft wurde bis heute, weiterhin auf diesen schnellwachsenden, schwachwurzelnden und käferanfälligen „Brotbaum“ gesetzt.
Schnelles Wachstum und genormte Sägegatter sprachen gegen jegliche wissenschaftlichen Erkenntnisse und verantwortungsvolle Forstwirtschaft.

Die Probleme sind zwar seit Jahrzehnten bekannt, doch erst wenn die Trockenschäden visuell zu erkennen sind, kommt es zu einem Umdenken.
 
Es gab schon immer Vordenker und so wurde bereits vor Jahren reagiert. Die ersten Anpflanzungen mit zukunftsorientierten und klimastabilen Baumarten wurden bereits angelegt und auch im privaten Bereich, kann jeder seinen persönlichen Zukunftswald beginnen und erste Erfahrungen sammeln.

Man sollte nicht stur an eingefahrenen Lehrmeinungen festhalten, in der Natur ist es eher ratsam, zu beobachten, zu erkennen und verantwortungsvoll und überlegt zu handeln.

Für unseren zukunftsorientierten Naturwald haben wir folgende Baumarten gepflanzt:

Wildapfel | Holzapfel (Malus sylvestris) und Wildbirne | Holzbirne (Pyrus communis)

Der Wildapfel und die Wildbirne gehören zu unseren heimischen Gehölzen und sind leider nur noch selten anzutreffen. Beide zeichnen sich durch eine gute Frosthärte aus, die Früchte des Wildapfel sind sehr klein und säuerlich herb, spätestens nach den ersten Frostnächten bekommen die Früchte eine leichte Süße.

Für Wildbienen und andere heimischen Insekten, bietet der Wildapfel/Wildbirne eine wertvolle Nektar- und Pollenquelle. Biodiversität: Bienenweide 

Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)

Der Gemeine Schneeball zählt zwar zu den Sträuchern, kann aber mit bis zu 6 Meter eine stolze Höhe erreichen. Die leuchtend orangerote Färbung macht ihn im Herbst zu einem optischen Highlight und seine roten Beeren bleiben auch über den Winter am Strauch hängen – Wichtige Nahrungsquelle für die einheimischen Vögel.

Biodiversität:
Bienenweide

Eberesche | Vogelbeere (Sorbus aucuparia)

Die Eberesche zählt zu den Pionierbäumen und kommt auch mit schlechteren Bodenverhältnissen sowie ungünstigen Klimabedingungen gut zurecht. In Wildhecken bietet die Vogelbeere nicht nur ideale Nistmöglichkeiten, sondern ist gleichzeitig auch eine wertvolle Nahrungsquelle. Die vitaminreichen Früchte sind auch im Spätherbst und Winter ein wahres Eldorado für die heimische Vogelwelt.
Die lateinische Bezeichnung Sorbus, zeigt seine Nähe zur Gattung Mehrbeere.

Biodiversität:
Bienenweide

Sandbirke (Betula pendula)

Die Sandbirke verträgt auch die Alb-Lehmböden und extreme Frosttemperaturen. Feuchte Bodenverhältnisse sind bei Birken natürlich willkommen und die ökologische sowie klimatische Eigenschaften können als sehr gut bewertet werden. Ideal auch zur problemlosen Rekultivierung von Hiebflächen, da auf einen Verbissschutz verzichtet werden kann. Für das Wild gehören die Jungpflanzen nicht zur ersten Wahl.

Weißerle (Alnus incana)

Die Weißerle ist neben ihrer Frosthärte auch sehr gut an trockenere Klimaverhältnisse angepasst. Das Holz wird im Möbelbau und als Funierholz eingesetzt.
Die Erle gilt als Pionierbaum und passt sich gut an extreme Standorte an. Findet sie ein ausreichendes Platzangebot, so wächst sie gerne mehrstämmig und strauchförmig.
Die Weißerle wird auch gerne als Grauerle bezeichnet.

Schwarzerle (Alnus glutinosa)

Die Schwarz- und Weißerle gehören beide zur Gattung der Birkengewächse. Im Gegensatz zur Schwarzerle, fühlt sich die Weißerle auf feuchten Böden nicht sehr wohl. 

Winterlinde (Tilia cordata)

Die Winterlinde war nicht nur 2016 der Baum des Jahres, sondern ist auch für die Zukunft bestens geeignet. Das weiche Holz der Winterlinde ist von feiner und dichter Struktur. Als sagenumwobener und mythologischer Baum kann sie durchaus bis zu 1000 Jahre alt werden und galt für viele Kulturen ein magischer Zufluchtsort.

Das Holz wird gerne als Schnitzholz verwendet und aus den Blüten, lässt sich aromatischer Honig gewinnen. Die getrockneten Lindenblüten finden Verwendung als wohltuenden und gesunden Tee. Im Vergleich zur Sommerlinde, sind die Blattstiele nicht haarig, sondern eher glatt und kahl.

Große Küstentanne (Abies grandis)

Neben der Douglasie ist die Große Küstentanne ein sehr guter Fichtenersatz. Die ungewöhnlich starke Wuchsleistung weckt das Interesse der Holzindustrie. Die Küstentanne ist relativ tolerant gegenüber dem Standort, jedoch weniger geeignet für lehmhaltige Böden.


Im Vergleich zu den Tellerwurzeln ist die Küstentanne ein Tiefwurzler und weniger anfällig bei extremeren Wetterbedingungen. Trockene und heiße Sommer werden gut vertragen und so eignet sich die Küstentanne auch für die zu erwartenden Klimaveränderungen.

Schwarznuss (Juglans nigra)

Die Schwarznuss stellt höhere Anforderungen an den passenden Standort und so finden sich größere Bestände auch eher in feuchten Auewäldern.

Der Name kommt nicht von ihren Früchten, sondern von der sehr dunklen Borke. Die Eigenschaften der Schwarznuss sind auch eher mit der Walnuss vergleichbar, wobei die Schale nur schwer zu knacken ist.

Zirbe (Pinus cembra)

Ihre größte Verbreitung findet die Zirbe im Alpenraum und wird zurecht auch Königin der Alpen genannt. An Südhängen kann die Zirbe bis in eine Höhe von 2500m existieren und gehört zu den wenigen Vertretern der oberen Baumgrenze.

In diesen Extremlagen ist das Wachstum zwar sehr schwach ausgeprägt, kommt aber der Holzqualität zugute. Das Holz enthält Pinosylvin und besitzt hierdurch ein natürliches Schutzmittel gegenüber Pilzen und schädlichen Bakterien.
Ist man stolzer Besitzer einer Zirbenstube bzw. Zirbenmöbel, so kann man diesen einzigartigen und wohlriechenden Duft über viele Jahrzehnte genießen. Mit einem Zirben-Naturholzbett ist ein erholsamer Schlaf garantiert, auch in Form von hochwertigem Zirbenöl wirkt der Zirbenduft ungemein wohltuend und entspannend.

Jede nach Alpenregion und Sprachraum ist die Zirbe auch unter folgenden Namen bekannt: Zirbl, Arve, Arbe, Schember und Zirn.

Edelkastanie (Castanea sativa)

Die Früchte (Maronen) der Edelkastanien sind essbar und wohlschmeckend. Nicht nur für die Tierwelt sind diese Früchte eine wichtige Nahrungsquelle, sondern auch für den Menschen waren die essbaren Kastanien eine lebenswichtige Nahrungsquelle in Notzeiten. Im Pfälzer Wald finden sich deshalb immer noch große Kastanienbestände und in zahlreichen Gerichten, ist die Marone ein unverzichtbarer Bestandteil.

Auch auf der Schwäbischen Alb ist die Edelkastanie noch in traditionellen Streuobstwiesen zu finden und ein wichtiger ökologischer Bestandteil. Leider ist die Kastanie anfällig für Pilzkrankheiten, aber auch eine sehr wertvolle Nektar- und Pollenquelle. Biodiversität: Bienenweide 

Felsenbirne (Amelanchier rotundifolia)

Anspruchslos, eindrucksvoll und nützlich, all dies vereint die Felsenbirne. Leider ist dieses wertvolle Gehölz etwas in Vergessenheit geraten und wurde in vielen Gärten durch fragliche Prospektpflanzen ersetzt.

Die Felsenbirne gehört wieder in jeden Garten, da sie nicht nur pflegeleicht und witterungsbeständig ist, sondern auch eine unglaublich wertvolle Bienenweide darstellt.
Weitere Vorteile:

– Essbare, wohlschmeckende Früchte
– Bester Sicht- / Wetterschutz und Schattenspender 
– Ideale Bienenweide, Nektar- und Pollenspender
– Wertvolles Gehölz in Wild- und Feldhecken.
– Attraktive Blüte und schöne Herbstfärbung – Der Blickfang im Garten, Wiese oder Waldrand
– Winterhart
– Sehr robust, kein Dünger erforderlich, muss auch nicht regelmäßig bewässert werden.

Robinie (Robinia pseudoacacia)

Sehr robust und findet auch an problematischen Standorten einen geeigneten Platz. Als Hülsenfrüchtler bindet sie den in der Luft enthaltenen Stickstoff und gibt diesen an den Boden ab.

Die Robinie ist unverwüstlich und kommt mit schlechten Klima- und Luftbedingungen zurecht. Ihre weiße Blütenpracht gibt sehr viel Nektar ab (gute Bienenweide) und das Holz der Robinie ist schnellwachsend, hart und äußerst witterungsbeständig, also viele positive Eigenschaften für einen klimabeständigen Zukunftsbaum.

Diese Eigenschaften haben auch dazu geführt, dass die Robinie zum Baum des Jahres 2020 gewählt wurde. 

Lärche (Larix decidua)

Mit ihrem dichten, harten und elastischem Holz, verfügt das Holz der Lärche über einmalige technische Eigenschaften und wird bei komplexen und anspruchsvollen Holzkonstruktionen eingesetzt. Durch die Witterungsbeständigkeit ist das Lärchenholz bestens für den Außenbereich geeignet.
Die elasto-mechanischen Eigenschaften, in Verbindung mit ihrer Pfahlwurzel, macht sie zu einer einzigartigen Baumart in lawinengefährdeten Berghängen. Während Tellerwurzler (wie z.B. Fichte) einen Lawinenabgang nicht überstehen würden, so können Lärchen dieser Krafteinwirkung standhalten.
Existieren oberhalb einer Siedlung nur Lärchen, so muss in diesen Hangbereichen mit Lawinenabgängen gerechnet werden.

Im Gegensatz zu Fichten und Tannen verliert die Lärche im Herbst ihre Nadeln, dies fördert gleichzeitig den wichtigen Humusaufbau. Bei intensivem Schneefall ist die Gefahr von Schneebruch sehr gering und bei stürmischen Wetterereignissen, trotzt die Pfahlwurzel und die elasto-mechanischen Holzeigenschaften den stärksten Böen.

Urweltmammutbaum (Metasequoia glyptostroboides)

Ein wahres lebendes Fossil und dennoch zukunftsorientiert für klimastabile Wälder. Wie die Lärche, verliert der Urweltmammutbaum im Herbst sein Nadelkleid, wodurch er aber auch keinen Schneebruch zu fürchten hat.

Er gilt zwar als klimaresistente Baumart, doch können Spätfröste seine zarten Triebe schädigen. Trotz dieser Risiken (auch möglicher Pilzbefall) ist der Urweltmammutbaum ein geeigneter Kandidat für unseren zukünftigen Naturwald.

Blauglockenbaum (Paulownia tomentosa)

Ein gewissen Hype erfährt gerade der Blauglockenbaum bzw. Kiri-Paulowina in der Forstwirtschaft. Die aus China stammende Baumart ist schnellwachsend und einigermaßen trockentolerant. In der Praxis sind diese Eigenschaften aber nicht immer ausreichend und so kann man auf ersten Test-Anpflanzungen bereits erkennen, dass sich diese Baumart, je nach Standort, doch etwas schwertut und größere Pflanzausfälle zu verzeichnen sind.

Auf kahlen Hiebflächen mit starker Sonneneinstrahlung, ist der Pflanzerfolg sehr dürftig und die Jungpflanzen sind auch nicht gerade bekannt für ihre Frosthärte.
Erfahrungen müssen aber gesammelt werden und gerade beim Blauglockenbaum, bleibt die Standortwahl ein elementarer Faktor.

Spitz-Ahorn (Acer platanoides)

Der Spitzahorn findet sich nicht nur in unseren Laubmischwäldern, sondern wird auch gerne in Parks und Alleen angepflanzt. Er ist sehr robust und pflegeleicht und zeichnet sich in jungen Jahren durch ein erstaunliches Wachstum aus – Dem Spitzahorn kann man regelrecht beim Wachsen zuschauen.

Seine Früchte/Samen sind sehr widerstandsfähig und keimen auch an den ungewöhnlichsten Standorten aus. Der hohe Nektaranteil in den Blüten, ermöglicht bereits im März eine lebenswichtige Nahrungsquelle für Bienen, Hummeln und andere Insekten.

Frost und starke Sonneneinstrahlung stellen keine größeren Probleme dar und das ausgeprägte Wurzelsystem bietet ausreichend Widerstand, gegenüber Sturm und starken Böen.

Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)

Unverwüstlich und bestens an unterschiedliche Umweltbedingungen angepasst. Dieser Tiefwurzler findet auch in Trockenzeiten die letzten Wasservorräte und ist ein wahrer Überlebenskünstler. Wenn bei Neuanpflanzungen einige Baumarten ihre Startprobleme haben, so besitzt der Berg-Ahorn eine robuste Startsicherung.
Das wertvolle Edellaubholz wird in der Möbelherstellung verwendet und besticht durch seine schöne Maserung und Farbe.
Die langen Blütenrispen bilden eine reichliche Nektar- und Pollenquelle und locken Hummeln, Wildbienen und zahlreiche andere Insekten an. Im Herbst verkörpert der Berg-Ahorn den Indian Summer und zeigt sich als eindrucksvoller Baumart.